300 Jahre Geschichte

Mit über 200 Kutschen, Fuhrwerken und Schlitten gehört die Kobrower Sammlung zu den größten und bedeutsamsten in Deutschland. Museumsmitarbeiter führen Sie nach Voranmeldung kompetent und kurzweilig durch die Ausstellung. Auf dieser Seite erhalten Sie einen Einblick in unsere umfangreiche Sammlung. Wir freuen uns auf Ihren Besuch im Kutschenmuseum Kobrow.

Unsere Sammlung

Stadt-
fahrzeuge

Meist waren die Straßen in den Städten in einem besseren Zustand als die Fernstraßen waren. Deshalb bauten die Fahrzeughersteller seit dem 18. Jahrhundert für den Stadtverkehr deutlich leichtere und elegantere Kutschen als für den Reiseverkehr. In Bestand des Kutschenmuseums befindet sich eine umfangreiche Sammlung von Stadtwagen aus dem In- und Ausland.

Prunk- und
Reisewagen

Marställe sorgten in Friedens- wie in Kriegszeiten für die Mobilität der Herrscherfamilie, ihres Hofstaates sowie ihrer Staatsgäste. Von dem königlichen Marstall in Berlin und Potsdam sind nach 1918 nur wenige Kutschen erhalten geblieben. In unserem Bestand befinden sich zwei Wagen des königlichen Marstalls Berlin.

Transformations-
wagen

In den Wagenbaumetropolen Paris, London und Wien änderte sich von Jahr zu Jahr die Wagenmode, so dass man mehrere Kutschen besitzen musste, um in Mode zu sein. Eine preiswertere Alternative boten die Transformationswagen, deren Wagenkästen sich umbauen ließen. Zu den bekanntesten Wagen gehören der Oppenheimer, der Gettdorfer und der Mechanikwagen.

Wirtschafts-
kutschen

Viele Kleingewerbetreibende, wie Handwerker, Bäcker und Fleischer, benötigten für den Transport ihrer Erzeugnisse kleine Fuhrwerke. Die Außenwände der geschlossenen Lieferwagen nutzte man für Reklamezwecke. Teilweise waren die Werbungen von hohem kunsthandwerklichem Niveau.

Post-
kutschen

Um 1652 nahm die brandenburgische Post als erste deutsche Postverwaltung die Personenbeförderung auf. Bei den ersten Postkutschen handelte es sich keineswegs um luxuriöse Gefährte. Auch die Reisegeschwindigkeit war von verschiedenen Faktoren abhängig, wie Wetter, Fahrbahnbeschaffenheit und dem Können des Kutschers.

Jagd-
kutschen

Seit dem 17. Jahrhundert entstanden speziell für die Jagd konstruierte Wagen, mit denen die Jagdgesellschaften in das Revier fuhren. Ein Merkmal der Pirsch- und Jagdwagen ist am Ende des Wagenkastens eine sogenannte Wildbrücke, die eine Mitnahme von erlegtem Niederwild, wie Hasen und Fasan, ermöglichte. Ein weiteres Merkmal ist der nicht lackierte Wagenkasten, da Wagen aus Naturholz als besonders strapazierfähig galten.

Schlitten

Bis Mitte des 15. Jahrhunderts dienten Pferdeschlitten ausschließlich dem Reiseverkehr und dem Transport von Gütern. Doch dann kreierten Fahrzeugbauer Schlitten für Vergnügungsfahrten. Als Relikt des ehemaligen Prunkwagenbaus verzierte man die vorderen Schlittenkufenenden mit Schnitzereien, besonders beliebt waren Greifenköpfe.

Kinder-
kutschen

Seit dem späten 17. Jahrhundert ließen Hochadlige für ihre Kinder kleine Kutschen bauen, die von Ziegen oder Ponys gezogen wurden. Diese Kutschen entsprachen in allen technischen und kunsthandwerklichen Details den Fahrzeugen der Erwachsenen.

Reise-
accessoires

Unser Kutschenmuseum verfügt über eine der größten europäischen Sammlungen von Reise- und Picknick-Utensilien des 19. und 20. Jahrhunderts. Die Palette reicht von Koffern, Taschen und Hutschachteln über Reisebidets und Reisetoiletten bis hin zu Necessaires für die Körperpflege und Kutscheruhren.

Seit dem 17. Jahrhundert gehörten Studienreisen – die als Kavalierstour bezeichnet wurden – zur Ausbildung junger Adliger. Im Zuge der Aufklärung erlaubte man am Ende des 18. Jahrhunderts auch Frauen Bildungsreisen zu unternehmen, wobei sie stets von einer Gouvernante begleitet wurden.